Strompreise werden weiter steigen…..trotz immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien

In einem Beitrag des Spiegel vom 01.11.2023 wird erläutert, warum es zu diesen Preissteigerungen kommt….

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Berechnung des Vergleichsportals Check24

Milliardensubventionen können Strompreise kaum bremsen

Trotz der Subventionen müssen sich Privatverbraucher auf spürbare Preiserhöhungen für Strom einstellen. Das Vergleichsportal Check24 hat die Ankündigungen der einzelnen Netzbetreiber zusammengetragen.

Überlandleitungen: Mehrzahl der Haushalte muss mit Preiserhöhungen rechnen
Überlandleitungen: Mehrzahl der Haushalte muss mit Preiserhöhungen rechnen Foto: Harry Koerber / IMAGO

Trotz Milliardenzuschüssen der Bundesregierung dürften die Netzentgelte für Strom im kommenden Jahr deutlich teurer werden. Laut vorläufigen Angaben der Netzbetreiber steigen sie im bundesweiten Durchschnitt um elf Prozent, wie das Vergleichsportal Check24 am Mittwoch mitteilte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden betrug der Netzkostenanteil 2023 durchschnittlich 425 Euro netto, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich 472 Euro sein. Die Netznutzungsentgelte machen knapp ein Viertel des Strompreises aus.

Dieser Durchschnittswert besitzt allerdings nur eingeschränkte Aussagekraft. Denn der Strommarkt besteht in Wirklichkeit aus sehr vielen kleineren Einzelmärkten, in denen unterschiedliche Bedingungen herrschen, die den Strompreis beeinflussen. Die Preisaufschläge fallen entsprechend unterschiedlich aus. Nur eins scheint sicher zu sein: Die Mehrzahl der Haushalte wird mit höheren Preisen rechnen müssen.

Die Bundesregierung hatte sich auf eine Verlängerung der staatlichen Subventionierung der Strompreise über die bundesweit einheitlichen Entgelte für die Übertragungsnetze geeinigt. Zur Verfügung stehen dafür 5,5 Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds. Die vier Übertragungsnetzbetreiber planen wegen des Zuschusses, ihre Entgelte trotz Kostensteigerungen nur um zwei Prozent zu erhöhen.

Die Netzentgelte setzen sich neben den Kosten für die Übertragungsnetze der vier großen Betreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW noch aus den Entgelten für Messungen und Messstellenbetrieb sowie aus den örtlich unterschiedlichen Gebühren für die Verteilnetze zusammen. Entgelterhöhungen der regionalen Netzbetreiber führen nun zu dem weiteren Preisanstieg. Zusammengenommen machen die Netzentgelte knapp ein Viertel des Strompreises für Haushalte aus.

Einem weiteren Beitrag des “Spiegel” von Alexander Preker vom 15.11.2023 ist zu entnehmen, wie sich die deutschen Strompreise im Vergleich zu anderen europäischen Ländern verhalten….

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Elektrische Energie ist für Verbraucher in Deutschland ein teures Vergnügen – das zeigt laut einem Bericht besonders der europäische Vergleich. Die Gründe hierfür sind vielfältig.


Deutsche Haushalte leiden unter einem der höchsten Strompreise in Europa

Deutsche Haushalte leiden unter einem der höchsten Strompreise in Europa© Hauke-Christian Dittrich / dpa

Die deutschen Strompreise für Privathaushalte zählen einem Medienbericht zufolge im europäischen Vergleich zu den höchsten. Besonders hohe Kosten fallen für kleine und mittlere Haushalte mit einem Jahresverbrauch unter 5000 Kilowattstunden an, wie aus einer von der Linksfraktion in Auftrag gegeben Datenabfrage des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Demnach war der Verbraucherstrompreis für Ein-Personen-Haushalte im ersten Halbjahr 2023 nur in Liechtenstein und Belgien höher.

Konkret zahlten den Angaben zufolge deutsche Haushalte mit einem Jahresverbrauch von weniger als 2500 Kilowattstunden – in der Regel Ein-Personen-Haushalte oder zu zweit lebende Rentner – einen Kilowattstunden-Preis von 45,36 Cent. In Liechtenstein fielen demnach 46,35 Cent pro Kilowattstunde an, in Spanien dagegen weniger als die Hälfte. Allerdings kommt hierzulande derzeit der Staat im Rahmen der Strompreisbremse für einen Teil der höheren Kosten auf.

Europäischer Schnitt mehr als zehn Cent drunter

Von Deutschlands Nachbarn weist in dieser Kategorie lediglich Belgien mit 45,59 Cent pro Kilowattstunde höhere Preise auf, während die Preise in Polen (19,92), Frankreich (27,35) und auch Österreich (29,88 Cent) deutlich unter dem deutschen Preis lagen. Der europäische Durchschnitt lag bei 31,88 Cent pro Kilowattstunde.

Auch bei einem jährlichen Stromverbrauch zwischen 2500 und 5000 Kilowattstunden, was für durchschnittliche Familien zutrifft, rangierten die deutschen Strompreise laut dem Bericht mit 41,25 Cent pro Kilowattstunde im europäischen Vergleich weit vorn: Nur in den Niederlanden, in Liechtenstein, Belgien und Rumänien war der Strom für Privatverbraucher teurer. Der europaweite Schnitt lag in der ersten Jahreshälfte bei 28,9 Cent pro Kilowattstunde.

Dass der Strom hierzulande vergleichsweise teuer ist, hängt auch mit den hohen Netzentgelten zusammen. Hierunter leiden etwa besonders die Kunden in norddeutschen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, in denen verstärkt erneuerbare Energien – und damit auch Leitungen ausgebaut werden. Die Bundesregierung versucht gegenzusteuern. Dennoch rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg der Netzentgelte. Hinzu kommen weitere Faktoren, die den Strompreis beeinflussen können.

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