Strompreis sinkt, Netzentgelte steigen weiter…was das für den Endverbraucher bedeutet

Ein Energie-Experte meldet sich zu Wort

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Strompreise im Sinkflug: Experte macht Verbrauchern Hoffnung

Simon Stich

Simon Stich,14.11.2023, 13:30 Uhr

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Erneuerbare senken Strompreise, meint ein Experte. (© IMAGO / Rene Traut)

Ein Energie-Experte hat sich mit einer erfreulichen Prognose zu Wort gemeldet: Erneuerbare Energien könnten schon bald die Strompreise spürbar senken. Hauptgrund sind die immer günstiger werdenden Energiequellen wie Sonne und Wind. Ein Problem für die Verbraucher bleiben die Netzentgelte.

Experte: Erneuerbare senken Strompreise

Die zunehmende Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz führe tendenziell zu sinkenden Strompreisen, sagt Fabian Huneke von Agora Energiewende. Das liege unter anderem daran, dass die Kosten für Erneuerbare Energien im Vergleich zu fossilen Brennstoffen und CO₂-Preisen niedriger seien (Quelle: golem.de).

„Man sieht an der Strombörse ganz klar: Für Lieferungen in einigen Jahren sind die Terminmarktpreise deutlich geringer“, so Huneke. Ein weiterer Faktor, der die Strompreise senken könnte, ist die Abschaffung der EEG-Umlage im Jahr 2022. Diese Maßnahme sollte die Stromkunden eigentlich entlasten, wurde aber durch den parallelen Anstieg der Strompreise infolge der Energiekrise überlagert. Zuvor lag die Umlage bei 3,72 Cent pro Kilowattstunde.

Strom: Haushalte zahlen 46,27 Cent

Im ersten Halbjahr 2023 lag der durchschnittliche Strompreis für Haushalte bei 46,27 Cent pro Kilowattstunde, wovon die Netzentgelte rund ein Fünftel ausmachten. Für das kommende Jahr wird ein Anstieg der Netzentgelte um durchschnittlich elf Prozent erwartet, auch wenn in einigen Bundesländern wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein Rückgang prognostiziert wird.

https://www.giga.de/news/ungerechte-strompreise-ersten-politikern-platzt-der-kragen/

Ungerechte Strompreise: Ersten Politikern platzt der Kragen

Simon Stich

Simon Stich,21.08.2023, 13:30 Uhr

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Süddeutschland importiert Ökostrom, die Rechnung zahlt der Norden. (© IMAGO / Rupert Oberhäuser)

Erneuerbare Energien werden vor allem in Norddeutschland produziert. Der Süden importiert den Ökostrom, zahlt aber deutlich weniger Netzentgelte. Norddeutsche Politiker fordern vehement ein Ende des Nord-Süd-Gefälles. Auch die Bundesnetzagentur schaltet sich ein.

Strompreise: Ungerechte Verteilung belastet Norddeutschland

Rund um Netzentgelte ist ein neuer Streit entbrannt. Diese Gebühren, die den Ausbau der Stromnetze und den Anschluss von Wind- und Solaranlagen auf die Verbraucher umlegen, sind seit 2022 drastisch angestiegen. In einigen Regionen stiegen sie um fast 40 Prozent. Da der Ausbau erneuerbarer Energien stärker in Norddeutschland durchgeführt wird, sind es auch die Norddeutschen, die beim Netzentgelt stärker zur Kasse gebeten werden.

Selbst wenn der erzeugte Ökostrom in andere Regionen fließt, beeinflusst dies die Höhe der Netzentgelte am Produktionsort. Ein Beispiel dafür ist Schleswig-Holstein, das trotz massiver Ökostromproduktion die höchsten Netzentgelte mit durchschnittlich 9,79 Cent pro Kilowattstunde hat. Im Gegensatz dazu profitieren Regionen wie Berlin und Bayern von niedrigeren Tarifen.

Sowohl Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt als auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer fordern eine gerechtere Verteilung der Kosten. Sie betonen, dass der Ausbau erneuerbarer Energien nicht bestraft werden sollte. „Für mich ist es ärgerlich, dass wir für den Ausbau der Erneuerbaren Energien die Zeche zahlen müssen“, so Goldschmidt.

Auch die Bundesnetzagentur fordert eine Neuregelung. „Von einer anderen Verteilung der Kosten würden alle profitieren, die erneuerbare Energien ausbauen“, sagt Fiete Wulff, Pressesprecher der Behörde (Quelle: Kreiszeitung).

Faire Netzentgelte: Gesetzentwurf im Bundestag

Ein Gesetzentwurf zur Reform der Netzentgelte liegt dem Bundestag bereits vor. Damit soll die Bundesnetzagentur ermächtigt werden, gerechtere Netzentgelte einzuführen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat zuletzt bei einem Bürgerdialog in Potsdam bekräftigt, das Nord-Süd-Gefälle bei Netzentgelten angehen zu wollen.

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