Reinhardswald in Nordhessen wird abgeholzt
Unglaublich, aber wahr: Eine einzigartige Naturschönheit wird derzeit abgeholzt.
Hier ein Beitrag vom 04.12.2023, der die ganze Tragik erfasst.
Kaum noch zu stoppen: Deutscher Märchenwald wird für Windräder zerstört | Regional
Von TheLocalGermany / 4. Dezember 2023
Dornröschen ist tot. Rapunzel ist auf der Flucht! Der deutsche Märchenwald stirbt. Erntehelfer haben riesige Löcher in einen der größten zusammenhängenden Mischwälder Deutschlands gerissen. Jetzt fressen baumfressende Maschinen vierzehn landstraßenweite Baustraßen durch den Reinhardswald in Nordhessen, damit 241 Meter hohe Monster-Windräder errichtet werden können.
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Den Menschen im Reinhardswald stehen Tränen in den Augen. Den ganzen Tag über hören sie die Schreie der Baumerntehelfer und das Krachen der bis zu 200 Jahre alten Bäume. Die Maschinen pflügen durch den dichten Wald, um Wege freizumachen. Das Verwaltungsgericht ließ dies zu – nach einem monatelangen Baustopp. Seitdem flüchten Tiere aus dem Wald, darunter seltene und streng geschützte Luchse.
Der Naturschützer und Bundesverdienstkreuzträger Hermann-Josef Rapp (79) sitzt versunken auf der Mauer des Dornröschenschlosses in Sababurg. Der Kampf um seinen Wald hat ihn gebrochen. Während die Maschinen seit Tagen auf den Hügeln toben, sagt er zu BILD: „Es ist die Schatzkammer der europäischen Wälder.“ Ein Ensemble der Sonderklasse. Das darf man nicht der gierigen Windkraft-Liga opfern.“
Im Dannenröder Forst protestierten Tausende Klimaaktivisten gegen den drei Kilometer langen Autobahnausbau. Sie besetzten Eichen und Buchen und klammerten sich an Bäume. Hunderte Polizisten mussten zwei Monate lang den Wald roden. Auf beiden Seiten kam es zu Verletzten. Die Evakuierung der Baumretter kostete 31 Millionen Euro. In Reinhardswald: Kein einziger Klimaaktivist demonstriert dagegen.
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Während sich im Dannenröder Forst alle Gemeinden für den Autobahnbau aussprachen, sind im Reinhardswald neun von elf Bürgermeistern gegen die Windkraftanlagen. So wie Cornelius Turrey (52), Bürgermeister von Wesertal. Er sagt zu BILD: „Das Land Hessen hat das vorangetrieben, Habeck fördert es.“ Die Grünen im Bund wollen Windräder im Wald. Und das ohne Sinn und Zweck. Wir sind besorgt über Brandschutz, Trinkwasserverschmutzung und Lärm für die Bürger.“
Oder Fred Dettmar (61), Bürgermeister von Reinhardshagen. Er sagt zu BILD: „Es werden bereits Fakten geschaffen, Bäume gefällt und gerodet.“ Aber solange keine Straße asphaltiert ist und kein Turm steht, haben wir noch eine Chance.“
200 Quadratkilometer Wald – ohne Bewohner
Fast alle Anwohner rund um den 200 Quadratkilometer großen Wald lehnen die Windkraft-Monster ab. Wie Oliver Penner (57): „Mit Grün hat das nichts mehr zu tun, ein riesiger Wald wird zerstört.“ Der Reinhardswald ist derzeit das größte Waldprojekt bundesweit. Und erst der Anfang. Viele in Deutschland werden erleben, dass auch ihr Wald bald zerstört wird.“
Um Bürgerwünschen zu entgehen, hat Hessen 86 % seiner Windenergieanlagenflächen in Wäldern geplant – größtenteils in Landesbesitz. Verantwortlich dafür ist Umweltministerin Priska Hinz (64, Grüne). Der Reinhardswald ist eines der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands – mit nur zwei Einwohnern, in dem der Bürgermeister Oberförster ist.
Jedes Rotorblatt so groß wie ein A380
Die Windkraftanlagen werden 241 Meter hoch sein, so groß wie der Frankfurter Messeturm. Allein die Rotorblätter haben einen Durchmesser von 150 Metern, womit drei Airbus A380 als Rotorblätter am Betonspargel hängen würden.
Der neue CDU-Star, Ministerpräsident Boris Rhein (51, CDU) hat die Grünen nun aus der Regierung geworfen. Mit der SPD eine anti-grüne Regierung schmieden – mit einer harten Migrationspolitik, einem Geschlechterverbot und Atomkraft als neuer Wärmequelle.
Bis 2035 soll die Stromversorgung auf Basis von Wind- und Solarenergie erfolgen
Steht auch der Windkraftpark in Reinhardswald auf der Kippe? Wahrscheinlich nicht. Weil die Fahrer weiter oben sitzen. In Berlin. Windkraftanlagen sind das Herzstück der Energiewende der Grünen unter der Führung von Wirtschaftsminister Robert Habeck (54). Bis 2035 will er eine vollständige Stromversorgung auf Basis von Wind- und Solarenergie haben…
Ottmar Barke (71), ehemaliger Vorsitzender Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel, kämpft auf der Seite der Windkraftgegner. Er sagt zu BILD: „Die Bundesregierung hat im Erneuerbare-Energien-Gesetz ab Anfang 2023 festgelegt, dass Windkraftanlagen im überwiegenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit des Landes dienen.“ Wichtige Schutzgüter wie Landschaft, Denkmalschutz, Natur- und Tierschutz sind bedeutungslos geworden.“
Damit ist der Märchenwald kaum noch zu retten…
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