Brandenburg hat noch zu wenig Fläche unter strengen Naturschutz gestellt

EU-Ziel verfehlt

Di 13.02.24 | 08:09 Uhr

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/02/brandenburg-naturschutz-umwelt-flaeche-eu.html?fbclid=IwAR3gO-70FN1jSCULOoiaeJM8T8o1l_8EgoyoxRoft75ZsJVUJ6qwLvcm6Zk

Archivbild: Im Licht der aufgehenden Morgensonne leuchten die noch geschlossenen Blüten von Adonisröschen an den Oderhängen im Landkreis Märkisch-Oderland in Lebus (Brandenburg). (Quelle: dpa/P. Pleul)
Bild: dpa/P. Pleul

Brandenburg hat zu wenig Schutzflächen für die biologische Vielfalt ausgewiesen, um die Vorgaben, die die EU für die Mitgliedsstaaten beschlossen hat, zu erfüllen. Bei dem Ziel, 30 Prozent der Landesfläche als normales Schutzgebiet auszuweisen, liegt das Land zwar mit 26,35 Prozent nicht weit hinter den Vorgaben zurück, wie aus der Antwort des Umweltministeriums in Potsdam auf eine Anfrage aus der SPD-Landtagsfraktion hervorgeht.

Dagegen seien die zehn Prozent Fläche, die besonders streng geschützt werden sollen, aber nur zu knapp 0,35 Prozent erreicht, hieß es.

Gebietsauswahl liegt bei den Ländern

Das EU-Parlament hatte unter Führung der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 beschlossen, in den nächsten zehn Jahren mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen eines jeden Mitgliedsstaates unter Schutz zu stellen. Für zehn Prozent soll demnach ein besonders strenger Schutz gelten.

Im Dezember 2022 hatte die 15. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt im kanadischen Montreal beschlossen, diese Ziele als globale Übereinkunft zu übernehmen und damit dem Abbau bei der Artenvielfalt entgegenzuwirken.

Für das 30-Prozent-Ziel hat die Landesregierung den Angaben zufolge knapp 644.000 Hektar Fläche Vogelschutzgebiete, rund 127.000 Hektar nach der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie (FFH) und etwa 8.800 Hektar Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Die 26,35 Prozent geschützte Areale entsprechen laut der Antwort einer Fläche von insgesamt 781.500 Hektar. Die 0,35-Prozent-Gebiete unter strengem Schutz betreffen demnach Naturparks.

Die genannten Schutzgebiete sind nach Auskunft des Umweltministeriums allerdings nicht verbindlich für die Mitgliedstaaten.

Bund und Länder hätten sich auf ein Verfahren geeinigt, das die Meldung von Gebieten in mehreren Tranchen vorsehe. Die Gebietsauswahl liege ausschließlich bei den Ländern. Den Angaben zufolge hat das Bundesumweltministerium im vergangenen Jahr die Brandenburger Schutzgebiete an die Europäische Kommission gemeldet. Mit dem Bund werde sich Brandenburg abstimmen, um die noch ausstehenden EU-Vorgaben zu erfüllen, erklärte das Ministerium in Potsdam.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 13.02.2024, 19:30 Uhr

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