Solarparks und Naturverträglichkeit

 „Naturverträgliche Solarparks“ – Wie gelingt Pflege im Solarpark naturverträglich?

Am 10.12. fand zu diesem Thema eine Online-Konferenz mit hochinteressanten Inhalten statt. Hier der Auszug zur Zusammenfassung der Veranstaltung

Am 10. Dezember fand zum zehnten Mal das KNE-Forum “Naturverträgliche Solarparks” statt. In der Onlineveranstaltung diskutierten die geladenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem Fragen zur Solarparkpflege, Biodiversität und Anreizen für die naturverträgliche Gestaltung von Solarparks.

Zweimal im Jahr treffen sich im KNE-Forum „Naturverträgliche Solarparks“ gezielt eingeladene Akteure aus Naturschutzverbänden, Solarbranche, Behörden und weiteren interessierten Organisationen und tauschen Wissen und Erfahrungen zur biodiversitätsfördernden Gestaltung von Solarparks, guter Praxis und bestehenden Herausforderungen aus. Auf dem nunmehr zehnten Forums-Treffen am 10. Dezember 2024 stand die Frage im Vordergrund: Wie gelingt Pflege im Solarpark naturverträglich? Ein Thema, das immer mehr Menschen beschäftigt. Solarparks können und sollten Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten. Viele Flächen lassen sich so entwickeln, dass sowohl die Energiewende als auch der Naturschutz etwas davon haben, da ist man sich im Forum unter den verschiedenen Akteuren schon lange einig und auch in der öffentlichen Debatte sind die möglichen Synergien immer stärker präsent.

Klar ist jedoch auch: Es nützen die besten Maßnahmen nichts – weder das Ausbringen von regionalem Saatgut noch das Pflanzen von wertvollen Gehölzen – wenn die Biotope nicht auch fachgerecht gepflegt werden. Der Vorsatz nicht zu mulchen und die Mahdzeitpunkte durchdacht und vogel- sowie insektenfreundlich zu planen, ist nur die halbe Miete. Es muss dann auch geeignete Geräte und Menschen geben, die das fachkundig umsetzen.

Impulse

Wie das in der Praxis konkret gehen kann, wurde eindrucksvoll verdeutlicht durch Impulse der Osterhof Ökologisches Flächenmanagement GmbH, des Landschaftspflegeverbandes Prignitz-Ruppiner Land und des BUND Berghülen. Drei Akteure, die auf unterschiedliche Weise in die Pflege von Solarparks verschiedener Bundesländer eingebunden sind. Wo ein Wille ist, sei auch ein Weg, so der Tenor, auch wenn er zuweilen steinig ist. Vielerorts seien Pflegekonzepte nicht vorhanden beziehungsweise sehr vage gehalten, so es sie überhaupt gibt, geeignete Maschinen für die naturverträgliche Mahd noch wenig verbreitet oder pflegeinteressierte Landwirte sowie Schäferinnen und Schäfer nicht leicht zu finden. Dennoch bleibt die fachgerechte Pflege ein Schlüssel zu mehr Biodiversität auf den Flächen. Das KNE wird das Thema im Laufe des Jahres  in anderen Formaten vertiefen.

Diskussion

Im zweiten Teil des Forums stellte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie den im Frühjahr 2024 veröffentlichten Leitfaden „Biodiversität und Freiflächensolaranlagen“ vor. Als Handreichung mit konkreten Checklisten für Entscheidungsträger bietet dieser einen guten Überblick, wie sich durch kluge Flächenwahl und gezielte Maßnahmen Synergien sinnvoll nutzen lassen. In der Diskussion wurde deutlich, dass weit mehr biodiversitätsfördernde Maßnahmen möglich und hilfreich wären, als rein rechtlich bei der Gestaltung eines Solarparks gefordert werden. Hier werden also Potenziale verschenkt. Wie ließen sich stärkere Anreize schaffen? Als mögliches Instrument wurde vorgeschlagen überobligatorische Naturschutzmaßnahmen auf Öko-Konten gutzuschreiben. Eine Idee, die bereits im ersten KNE-Forum „Naturverträgliche Solarparks“ im September 2020 und seitdem immer mal wieder diskutiert wurde. Es gibt jedoch bislang keine Anwendungsbeispiele, zeigte sich unter den teilnehmenden Akteuren.

Hier der Link zur Internetseite mit weiteren Informationen:

Jetzt bietet das KNE die Abschlussveranstaltung zu dieser Thematik unter der Überschrift

„Mehr Biodiversität in Solarparks – Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt SuN-divers“

an. Damit möglichst viele Personen teilnehmen können, bieten das KNE die gleiche Veranstaltung am 28. Januar und 11. Februar 2025 an. Die Teilnahme ist kostenfrei.

28.01.2025

11.02.2025

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